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Silene viscaria (L.) Jess.
  synonym: Lychnis viscaria L.
                 Lychnis viscosa Scop.
                 Steris viscaria (L.) Raf.
                 Viscaria viscosa (Scop.) Asch.
                 Viscaria vulgaris Bernh.
Pechnelke, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Frühsommerblüher, V–VII, 30–60 cm hoch, halbimmergrün, mehrjährig

Die Pechnelke tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf, mit Schwerpunkt in Rheinland-Pfalz und Sachsen, im Nordwesten fehlt sie fast ganz. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch-westsibirisch. Im östlichen Nordamerika und Neuseeland ist die Art eingebürgert. Bevozugt siedeln die Pflanzen in (Halb-)Trockenrasen, Felsfluren, Trockenwäldern und -strauchgesellschaften.

Die Pflanzen sind zwittrig oder eingeschlechtlich, mehrjährig und besitzen eine Wurzel mit Erneuerungsknospen am Wurzelhals (Pleiokormstaude). Die Stängel sind aufrecht wachsend, grün oder rötlich, unterhalb der Knoten typischerweise klebrig und dort schwarzbraun. Die Laubblätter sind lineal bis lanzettlich und grün. Es finden sich eine Grundrosette und gegenständige Stängelblätter. Die Blütenstände sind zylindrische, kurzästige Thyrsen. Die Blütenkelche sind 9–13 mm lang mit Quernerven. Die Kronblätter sind purpurfarben, 12–18 mm lang mit 2-spaltiger Nebenkrone. Später bilden sich Kapselfrüchte mit 5 Zähnen.


Abb. 1 Grundrosetten von Silene viscaria im Trockenwald auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 07.06.2021, 267 m, 49° 49' 00 N, 07° 50' 31 O
Abb. 2 Purpurfarbene Blüten von Silene viscaria im Trockenwald auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 07.06.2021, 267 m, 49° 49' 00 N, 07° 50' 31 O
Abb. 3 Blütenstand von Silene viscaria im Trockenwald auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 07.06.2021, 267 m, 49° 49' 00 N, 07° 50' 31 O
Abb. 4 Schwarzer, klebriger Abschnitt der Stängel von Silene viscaria unterhalb der Knoten. Trockenwald auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 07.06.2021, 267 m, 49° 49' 00 N, 07° 50' 31 O
Abb. 5 Noch unreife Kapselfrüchte von Silene viscaria im Trockenwald auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 07.06.2021, 267 m, 49° 49' 00 N, 07° 50' 31 O


Der Gattungsname Silene L. soll der griechischen Mythologie entlehnt worden sein und zielt auf die Ähnlichkeit des fettbäuchigen Begleiters des Dionysos (Bacchus), Silen, mit den aufgeblasenen Kelchen der S. vulgaris (Moench) Garcke ab. Das Epitheton viscaria stammt von lat. "viscarius" (= klebrig), nach den klebrigen Stängelabschnitten.

Silene viscaria ist eine hübsche Gartenstaude für den sonnigen Standort im Steingarten, Alpinum oder der Sukkulentenpflanzung.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Silene viscaria. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/silene-viscaria.html am Tg.Mo.Jahr.