Sorbus aucuparia L.
Eberesche, Vogelbeere, Rosaceae - Rosengewächse
Ende Vollfrühlingblüher, V–VI, 3–15 m hoch, mehrjährig, sommergrün
Die Eberesche tritt in Mitteleuropa überwiegend gemein auf. Das Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar. Sie besiedelt Laub- und Nadelwälder, Moore, Gebüschsäume und offene Standorte in Dünen, auf Felsen und Wiesen.
Die Pflanzen bilden Wurzelsprosse, können bis 15 m hoch werden und fallen besonders durch den im Winter an den laublosen Bäumen und Sträuchern befindlichen Beerenschmuck auf (Wintersteher). Die Borke ist glatt, graubraun. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert mit ungleichen Blättchen am Grunde. An den Blatträndern finden sich drüsenlose Zähne, die Nebenblätter persistieren. Die Blütenstände sind 200–300-blütig mit weißen Kronen. Die Früchte sind 9–10(–15) mm groß, anfänglich orangerot, später scharlach rot leuchtend, mehr oder weniger kugelig mit wenigen kleinen Korkwarzen.
Die Abgrenzung der Sorbus aucuparia von den anderen Arten der Gattung ist manchmal schwierig, da die Art durch zahlreiche lokale und hybridogene Sippen sehr formenreich ist. Wahrscheinlich wird sich in der Systematik der Art und der Gattung zukünftig noch einiges ändern.





Der Gattungsname Sorbus L. ist nicht eindeutig geklärt und wurde schon vorlinnäisch für die Eberesche und Speierling (Sorbus domestica L.) genutzt. Möglich wäre eine indogermanische Wurzel nach "serbho" oder "sorbho" (= rot, rötlich), in Bezug auf die Farbe der Früchte. Das Epitheton aucuparia stammt von lat. "aucupium" (= Vogelstellerei), wahrscheinlich nach den Beeren, die als Vogelnahrung dienen und durch Verdauungsausbreitung die Vermehrung sicherstellen.
Die Eberesche wird häufig als Zierbaum angepflanzt, oft sind Hybridsorten im Handel zu erwerben, die besondere Wuchseigenschaften oder Fruchtmerkmale aufweisen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Sorbus aucuparia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sorbus-aucuparia.html am Tg.Mo.Jahr.