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Spartium junceum L.
Binsenginster, Pfriemenginster, Fabaceae - Hülsenfruchtgewächse
Frühsommerblüher, V–VIII, 100–500 m hoch, vorsommergrün, mehrjährig

Spartium junceum ist eine eurasisch-nordafrikanische Art, die in den Garrigues und Macchien, aber auch synantrop an Straßenrändern oder auf gestörten Flächen auftritt. Bevorzugt siedeln die Pflanze auf kalk- und basenreichen Böden, gelegentlich an sandigen oder gering sauren Standorten. In vielen warmen Regionen ist die Art eingebürgert, beispielsweise auf den Kanaren, Amerika und im südlichen Afrika, wo die Art teilweise invasiv ist. Es sind aufrechte Sträucher mit schlanken, zylindrischen, grüngrauen, rutenförmigen Ästen, an denen sich wenige, rasch hinfällige, ungeteilte, lineal-lanzettliche, unterseits behaarte Laubblätter befinden. Die Blüten erscheinen in endständigen Trauben, stehen meist einzeln, haben einen kurzen Stiel, sind goldgelb, 2–2,5 cm lang und duften etwas. Der Kelch ist häutig, oben zerteilt (Gattungsmerkmal) und besitzt 5 Zähne. Später bilden sich 4–8 cm lange und bis 7 mm breite Hülsenfrüchte, die anfangs behaart sind, dann verkahlend und schwarzbraun. Siehe auch Mediterrane Ginster.  


Abb. 1 Herbstaspekt von Spartium junceum mit seinen rutenförmigen, graugrünen und laubblattlosen Ästen, an einem Straßenrand bei Nerja, Spanien, 09.10.2008, 73 m, 36° 45' 05 N, 03° 48' 38 W
Abb. 2 Blühendes Spartium junceum in der Steppenflanzung im Gruga-Park Essen, 06.09.2008
Abb. 3 Blühender Strauch von Spartium junceum im Frühsommer in einem Privatgarten, 19.06.2011
Abb. 4 Blüten des Spartium junceum an einem Wegesrand im Parco della Caffarella in Rom, 18.04.2017, 21 m, 41° 52' 06 N, 12° 30' 50 O
Abb. 5 Zurückgefrorener und regenierender Strauch des Spartium junceum mit Laubblättern an jungen Ästen, wie Abb. 3 in einem Privatgarten, 20.06.2009
Abb. 6 Sträucher des Spartium junceum an einem Wegesrand bei Valledemossa, Mallorca, 02.10.2007, 422 m, 39° 42' 27 N, 02° 37' 49 O
Abb. 7 Blühender Strauch des Spartium junceum an einem Wegesrand im Parco della Caffarella in Rom, 18.04.2017, 21 m, 41° 52' 06 N, 12° 30' 50 O
Abb. 8 Ruten und Hülsen des Spartium junceum während des Eisregens im Februar 2021 in Nordrhein-Westfalen, Privatgarten, 07.02.2021


Der Gattungsname Spartium L. leitet sich ab von gr. "sparton" (= Tau, Seil, Strick, Schnur), nach der Verwendung der rutenförmigen Zweige. Das Art-Epitheton junceum stammt von lat. "juncus" (= Binse), nach binsenähnlichen (zielich langgestreckten, grasähnlichen) Zweigen der Art.

Spartium junceum ist an wenigen begünstigten Standorten in Mitteleuropa eingebürgert. Die Pflanzen bevorzugen warme, sonnige und trockene Plätze und sind bei geschützter Lage bis Z 7b hart. Starke Schneefälle können zum Abknicken von Ästen oder dem Umkippen der Pflanzen führen. Selbst stark zurückfrierende Exemplare können sich regenerieren.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Spartium junceum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/spartium-junceum.html am Tg.Mo.Jahr.