Stachys palustris L.
synonym: Stachys maeotica Postr.
Stachys wolgensis Wilensky
Sumpf-Ziest, Lamiaceae (= Labiatae) - Lippenblütler
Sommerblüher, VI–IX, 30–100(–120) cm hoch, mehrjährig, sommergrün
Der Sumpfziest tritt in Mitteleuropa in fast allen Bundesländern verbreitet auf und besiedelt gerne feuchtere Standorte wie die Uferzonen von Gewässern, Mädesüß-Uferfluren, Nasswiesen, sowie entlang von unbefestigten Wegen. Das Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar.
Stachys palustris breitet sich über unterirdische Ausläufer aus. Es sind sommergrüne Pflanzen mit aufrechten, 4-kantigen und behaarten Stängeln, selten kahl. Die Laubblätter sind gegenständig, länglich bis länglich-lanzettlich. Untere Laubblätter haben einen kurzen Stiel, obere Stängelblätter sind sitzend und halb stängelumfassend. Der Blütenstand ist endständig und besitzt dekorative, helle, rotviolette Lippenblüten, die zu mehreren (6–20) in Scheinquirlen stehen. An den Unterlippen finden sich dunkelviolette Linienzeichnungen.








Die Abgrenzung der Stachys palustris von den anderen Arten der eigenen Gattung, sowie der Lamiaceae und Urticaceae ist manchmal sehr schwierig, besonders bei nicht blühenden Exemplaren. Hier hilft der Geruch der Pflanzen und Merkmale wie die Blattform und -stand, Verzweigungsmuster, Stängel und Standortbedingungen. Der sehr ähnliche Wald-Ziest, Stachys sylvatica L., hat dunklere Blüten, einen meist deutlich kleineren Blütenstand und die unterirdischen Ausläufer weisen keine Knoten auf. Ganz schwierig wird es bei Hybriden vom beiden Ziesten, dem Bastard-Ziest, Stachys ×ambigua Sm., der Merkmale beider Eltern aufweisen kann und nicht sicher von den Parentalen zu trennen ist.
Der Gattungsname Stachys L. ist griechischen Ursprungs: gr. "stachys" (= Ähre), was die Ähnlichkeit mit dieser Blütenstandsform beschreibt. Auf den bevorzugten Standort der S. palustris verweist das Epitheton: lat. "paluster" (= Sumpf-, sumpfig).
Für den Garten eignet sich Stachys palustris gut, da sie feuchtere Böden besiedelt und mit der hübschen Blüte eine lange Blühzeit hat. Es ist empfehlenswert, eine Ausbreitungsbarriere zu errichten, entweder per Mauerbegrenzung oder Rhizomsperre, da S. palustris an guten Stellen sich mäßig stark ausbreitet.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Stachys palustris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/stachys-palustris.html am Tg.Mo.Jahr.