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Viburnum opulus L.
Gewöhnlicher Schneeball, Viburnaceae - Schneeballgewächse
auch: Caprifoliaceae -
Geißblattgewächse
Adoxaceae -
Moschuskrautgewächse
Beginn Frühsommerblüher, VVI, 14 m
hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Gewöhnliche Schneeball tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet
auf, im Nordwesten eher zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch
bis ostasiatisch; in Nordamerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt
werden Auwälder, Waldsäume, Strauchgesellschaften und Hecken besiedelt.
Die Pflanzen sind sommergrün, mit aufrechten Ästen. Die Zweige
sind kahl, selten flaumhaarig, stumpfkantig und graubraun. Die Laubblätter
sind grün, 35-lappig, buchtig gezähnt, oberseits kahl und
haben einen Blattstiel mit Drüsenhöckern. Die Blüten sind
schneeweiß und stehen in Trugdolden. Typischerweise sind die
Randblüten deutlich größer, strahlend, haben lediglich eine
Schaufunktion und sind steril. Im Gartenbau wird die Sorte 'Roseum' angeboten,
die ausschließlich sterile, gefüllte Blüten hat und einen
kugeligen Gesamtblütenstand aufweist. Mit Ausnahme der 'Roseum' bilden
sich zum Herbst hin kugelförmige, leuchtend rote Beerenfrüchte.
Den Winter über verbleiben sie oft am Strauch (= Wintersteher).
Abb. 1 Fruchtstände eines Viburnum opulus, die den Winter überdauern, im Botanischen Garten Freiburg, 02.04.2013 | Abb. 2 Beginnende Herbstfärbung der gelappten Blätter eines Viburnum opulus auf dem Tippelsberg, Bochum, 03.09.2017, 147 m, 51° 30' 29 N, 07° 13' 37 O |
Abb. 3 Leuchtend rote Früchte eines Viburnum opulus auf dem Tippelsberg, Bochum, 03.09.2017, 147 m, 51° 30' 29 N, 07° 13' 37 O | Abb. 4 Orangefarbene Fruchtsorte Viburnum opulus 'Nanus' im Botanischen Garten Freiburg, 02.04.2013 |
Abb. 5 Drüsenhöcker am Blattstiel eines Viburnum opulus auf dem Tippelsberg, Bochum, 23.09.2017, 147 m, 51° 30' 29 N, 07° 13' 37 O | Abb. 6 Blütenstand des Viburnum opulus mit den größeren, strahlenden Randblüten. Im Wäldchen auf Langeoog, 11.06.2021, 8 m, 53° 44' 22 N, 07° 28' 49 O |
Abb. 7 Blühender Strauch des Viburnum opulus in einem Waldrand an der Olper Höhe, Remscheid, 29.05.2019, 301 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 12 O | Abb. 8 Hier 3-lappiges, buchtiges gezähntes Laubblatt des Viburnum opulus. Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 29.05.2019, 301 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 12 O |
Nicht vollständig gesichert
ist die Ableitung des Gattungsnamens Viburnum L., welcher schon
vorlinnäisch gebraucht wurde und sich auf
V. lantana L. bezog. Das Epitheton
opulus existierte schon in der Antike, lat. "opulus" (= Feldahorn,
Acer campestre L.), und wurde
später auch auf den Gewöhnlichen Schneeball übertragen, da
sich die gelappten Laubblätter beider Arten ähneln.
Viburnum opulus wird häufig in öffentlichen Pflanzungen,
Gärten und Parks angebaut. Es gibt zahlreiche Sorten, von denen 'Roseum'
wohl die bekannteste ist. Die Pflanzen bevorzugen einen Standort in
Strauchrabatten oder als Solitär, halbschattig bis sonnig und mit nicht
zu sehr verdichteten Böden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Viburnum opulus.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viburnum-opulus.html am Tg.Mo.Jahr.
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