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Viburnum tinus L.
Immergrüner Schneeball, Lorbeer-Schneeball, Viburnaceae -
Schneeballgewächse
auch: Caprifoliaceae -
Geißblattgewächse
Adoxaceae - Moschuskrautgewächse
Winterblüher, XIIV (VVIII), 150500 cm
hoch, immergrün, mehrjährig
Der Lorbeer-Schneeball stammt aus dem mediterranen Raum bis auf die Kanaren,
wo die Pflanzen an schattig-feuchten Standorten der Macchie und in
Hartlaubwäldern wachsen. Die Art wurde erstmals 1560 nach Mitteleuropa
eingeführt und überwiegend als Kübelpflanze gehalten, ist
jedoch in den wintermilden Regionen winterhart und wird dort seit Ende des
20. Jahrhunderts auch zahlreich in Gärten angebaut. Der Lorbeer-Schneeball
ist ein Strauch oder kleiner Baum mit einem oder mehreren Stämmen, reich
verzweigend und bildet eine pyramidale bis konische Krone aus. An freien
Standorten finden sich meist dichte, stark belaubte Exemplare, im Unterwuchs
der Wälder sparrige und lichte Exemplare. Die Laubblätter sind
gegenständig, schmal eiförmig bis länglich, ledrig, ganzrandig,
710 cm lang, oberseits dunkelgrün und unterseits drüsig behaart.
Die Blüten sind weiß, zuweilen in der Anthese rosa, 5-zählig
und stehen in blütenreichen Schirmrispen. Später bilden sich metallisch
blaue Steinfrüchte, die 1 Samen enthalten.
Je nach Witterungsverlauf erscheinen in Mitteleuropa die ersten Blüten
gelegentlich schon im November. Ist der Winter nicht sehr hart, blühen
die Pflanzen oft bis zur Hauptblütezeit in März bis April durch.
Als Kübelpflanze blüht der Immergrüne Schneeball oft im Sommer.
Ganz vereinzelt sind spontan aufkommende Pflanzen berichtet worden, bisher
unstet, ohne Invasionstendenz.
Abb. 1 Dichter Strauch des Viburnum tinus an sonnigem Standort in der Serra de Sintra, Portugal, 19.10.2009, 369 m, 38° 46' 12 N, 09° 27' 57 O | Abb. 2 Blühender Strauch des Viburnum tinus im Japanischen Garten Leverkusen, 13.04.2009 |
Abb. 3 Lockerer Wuchs des Viburnum tinus im schattigen Nebelwald nahe des Dörfchens Erjos auf Teneriffa, 09.04.2009, 1.002 m, 28° 19' 39 N 16° 48' 50 W | Abb. 4 Blühender Strauch von Viburnum tinus an einem Strauchsaum nahe dem Dörfchen Mirca auf Brac, Kroatien, 20.10.2012, 119 m, 43° 22' 11 N, 16° 31' 07 O |
Abb. 5 Weiße Blüten von Viburnum tinus, Strauchsaum nahe dem Dörfchen Mirca auf Brac, Kroatien, 20.10.2012, 119 m, 43° 22' 11 N, 16° 31' 07 O | Abb. 6 Metallisch glänzende Früchte von Viburnum tinus, Strauchsaum nahe dem Dörfchen Mirca auf Brac, Kroatien, 20.10.2012, 119 m, 43° 22' 11 N, 16° 31' 07 O |
Nicht vollständig gesichert
ist die Ableitung des Gattungsnamens Viburnum L., welcher schon
vorlinnäisch gebraucht wurde und sich auf den Wolligen Schneeball,
Viburnum lantana L., bezog. Das
Epitheton tinus stammt von lat. "tinus" (= Steinlorbeer), wurde schon
in der Antike (Plinius der Ältere, 23/2479 n. Chr.) für den
Lorbeer-Schneeball genutzt und bezieht sich wahrscheinlich auf die
Steinfrüchte, jedoch ohne klares Benennungsmotiv.
Für die wintermilden Regionen ist der Lorbeer-Schneeball ein ausgezeichneter
immergrüner Strauch. Er ist ein echter Winterblüher und
präsentiert sich bis in den Frühling hinein mit weißen, duftenden
Schirmrispen. Ideal ist ein sonniger, etwas geschützter Standort. In
winterkälteren Regionen Kübelhaltung
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und
Zierpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Viburnum tinus.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viburnum-tinus.html am Tg.Mo.Jahr.
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