Yucca faxoniana (Trel.) Sargent
Faxons Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühlingblüher, III–IV, bis 8 m hoch, immergrün, mehrjährig
Yucca faxoniana stammt aus Texas und Mexiko (Chihuahua, Coahuila) in Höhen von 500–1.500 m, bevorzugt in Halbwüsten und ariden Hügellandschaften. In der Regel sind die Pflanzen einstämmig, selten 1- oder 2-fach in den obersten Bereichen der aufrechten Stämme verzweigt oder als basal verzweigende Gruppe. Die Stämme sind 2–6,5 m hoch, selten mehr als 10 m. An den Enden der Stämme befinden sich Schöpfe aus steifen, bis 120 cm langen, blau-grünen, mit reichlich Fäden besetzten Blättern, die an der Basis eingeschnürt sind. Die Blattspitze ist stechend. Der Blütenstand reicht 1/2 bis 3/4 oberhalb der Blätter, ist bis 1,2 m hoch, reichlich verzweigt. Die Blüten sind bis 70 mm groß, mit deutlich verwachsenen Perigonblätter auf bis zur 1/2 Länge und bilden so einen Röhre. Die Früchte sind fleischige, längliche Beeren, bis 90 mm lang mit persistierenden Perigonresten; zur Gattung Yucca.












Ursprünglich wurde die Art als Samuela faxoniana Trel. beschrieben, welche zusammen mit Yucca carnerosana (Trel.) McKelvey die nicht mehr gültige und mittlerweile unter Yucca eingeordnete Gattung Samuela Trel. umfassten. Beide Arten, Y. carnerosana und Y. faxoniana sind sehr nahe verwandt und oft schwierig auseinander zu halten, zumal sie mit ihren Verbreitungsgebieten ineinander übergehen, hybridisieren und zur Introgression neigen. Molekulargenetische Untersuchungen haben gezeigt, dass sie aus heutiger Sicht dennoch als zwei Arten gesehen werden könnten. Yucca faxoniana hat etwas längere Blätter, der Blütenstand steht 1/4 bis 1/2 innerhalb der Blätter und ist kürzer als jener der Y. carnerosana. Die Früchte der Y. faxoniana sind schnabelartig verschmälert mit persistierenden Perigonresten.
Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton faxoniana wurde zu Ehren von Charles Edward Faxon (1846–1918) etabliert, einem amerikanischen Botanik-Illustrator am Arnold Arboretum in Boston.
Faxons Palmlilie ist eine sehr dekorative, stammbildende Yucca mit kräftigen, steifen Blättern. Leider toleriert sie Fröste nur bis –12 °C oder geringfügig mehr. Die Berichte aus den USA mit noch besserer Frosttoleranz sind nach zahlreichen Erfahrungen nicht direkt auf Mitteleuropa übertragbar und es gibt kaum einen Bericht einer erfolgreichen Langfristauspflanzung nördlich der Alpen von > 20 Jahren. Die Art ist mit Sicherheit im Freiland nicht oder nur sehr eingeschränkt tauglich. Lediglich an den allermildesten Standorten könnte ein Auspflanzversuch langfristig erfolgreich sein: Innenstadtlagen der Rheinschiene, sommerwarme Regionen im Südosten Mitteleuropas oder bevorzugte Kleinklimate in Weinbaugebieten wären solche Plätze, wahrscheinlich ist auch an diesen bevorzugten Standorten zumindest zeitweise Winterschutz nötig.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Yucca faxoniana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-faxoniana.html am Tg.Mo.Jahr.