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Yucca faxoniana (Trel.) Sargent
Faxons Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
 oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühlingblüher, III–IV, bis 8 m hoch, immergrün, mehrjährig

Yucca faxoniana stammt aus Texas und Mexiko (Chihuahua, Coahuila) in Höhen von 500–1.500 m, bevorzugt in Halbwüsten und ariden Hügellandschaften. In der Regel sind die Pflanzen einstämmig, selten 1- oder 2-fach in den obersten Bereichen der aufrechten Stämme verzweigt oder als basal verzweigende Gruppe. Die Stämme sind 2–6,5 m hoch, selten mehr als 10 m. An den Enden der Stämme befinden sich Schöpfe aus steifen, bis 120 cm langen, blau-grünen, mit reichlich Fäden besetzten Blättern, die an der Basis eingeschnürt sind. Die Blattspitze ist stechend. Der Blütenstand reicht 1/2 bis 3/4 oberhalb der Blätter, ist bis 1,2 m hoch, reichlich verzweigt. Die Blüten sind bis 70 mm groß, mit deutlich verwachsenen Perigonblätter auf bis zur 1/2 Länge und bilden so einen Röhre. Die Früchte sind fleischige, längliche Beeren, bis 90 mm lang mit persistierenden Perigonresten; zur Gattung Yucca.



Abb. 1 Blatt der Yucca faxoniana mit randständigen Fäden und endständigem Dorn, Gewächshaus in Holland, 04.02.2015
Abb. 2 Blattschopf von Yucca faxoniana, Gewächshaus in Holland, 04.02.2015
Abb. 3 Randständige Fäden an der Blattspitze einer ausgepflanzten Yucca faxoniana in einem Privatgarten in Bad Deutsch Altenburg, Österreich, 16.09.2011
Abb. 4 Yucca faxoniana im Jardin Botanico La Concepcion bei Malaga, Spanien, 05.10.2008
Abb. 5 Alte Blätter am Stamm einer Yucca faxoniana, Gewächshaus in Holland, 04.02.2015
Abb. 6 Verholzender Stammbereich von Yucca faxoniana mit abgefallenen Blättern, Gewächshaus in Holland, 04.02.2015
Abb. 7 Geschütztes Freilandexemplar der Yucca faxoniana, mittlerweile abgestorben, Tecklenburg, 19.05.2004
Abb. 8 Yucca carnerosana im Botanischen Garten Lissabon, möglich erscheint auch eine Übergangsform mit Y. faxoniana, 15.10.2009
Abb. 9 Mehr als 17 Jahre im Freiland wachsendes Exemplar der Yucca faxoniana in einem Garten in den Niederlanden, es handelt sich um Zone 8b, 07.03.2015
Abb. 10 Ein weiteres Exemplar der Yucca faxoniana, ebenfalls mehr als 17 Jahre im Freiland wachsend, Garten in den Niederlanden, Zone 8b, 07.03.2015
Abb. 11 Die selben Pflanzen der Yucca faxoniana wie Abb. 9 und 10, zwölf Jahre vorher am 20.03.2003. Man beachte, wieviele der anderen Yuccae mittlerweile trotz Z 8b abgestorben sind
Abb. 12 Yucca faxoniana, seit April 2007 ausgepflanzt auf dem Stresemannplatz in Düsseldorf, 05.07.2015
Abb. 13 Weitere Yuccae faxonianae zusammen mit Y. rostrata (Engelm.) Trel. auf dem Stresemannplatz in Düsseldorf, 05.07.2015
Abb. 14 Die Fäden an der Blattbasis bei Yucca faxoniana; in einem Privatgarten in Bad Deutsch Altenburg, Niederösterreich, 02.04.2017
Abb. 15 Yucca faxoniana auf dem Stresemannplatz in Düsseldorf, linkes Exemplar mit zwei Blattschöpfen, 05.07.2015
Abb. 16 Yucca faxoniana im Botanischen Garten der Insel Lokrum, Dubrovnik, Kroatien, 13.10.2015
Abb. 17 Etwa 1,9 m hohe Yucca faxoniana in einem Privatgarten in Bad Deutsch Altenburg, Niederösterreich, 02.04.2017
Abb. 18 Pilzfall der Laubblätter von Yucca faxoniana, wahrscheinlich mit


Ursprünglich wurde die Art als Samuela faxoniana Trel. beschrieben, welche zusammen mit Yucca carnerosana (Trel.) McKelvey die nicht mehr gültige und mittlerweile unter Yucca eingeordnete Gattung Samuela Trel. umfassten. Beide Arten, Y. carnerosana und Y. faxoniana sind sehr nahe verwandt und oft schwierig auseinander zu halten, zumal sie mit ihren Verbreitungsgebieten ineinander übergehen, hybridisieren und zur Introgression neigen. Molekulargenetische Untersuchungen haben gezeigt, dass sie aus heutiger Sicht dennoch als zwei Arten gesehen werden könnten. Yucca faxoniana hat etwas längere Blätter, der Blütenstand steht 1/4 bis 1/2 innerhalb der Blätter und ist kürzer als jener der Y. carnerosana. Die Früchte der Y. faxoniana sind schnabelartig verschmälert mit persistierenden Perigonresten.

Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton faxoniana wurde zu Ehren von Charles Edward Faxon (1846–1918) etabliert, einem amerikanischen Botanik-Illustrator am Arnold Arboretum in Boston.




Faxons Palmlilie ist eine sehr dekorative, stammbildende Yucca mit kräftigen, steifen Blättern. Leider toleriert sie Fröste nur bis –12 °C oder geringfügig mehr. Die Berichte aus den USA mit noch besserer Frosttoleranz sind nach zahlreichen Erfahrungen nicht direkt auf Mitteleuropa übertragbar und es gibt kaum einen Bericht einer erfolgreichen Langfristauspflanzung nördlich der Alpen von > 20 Jahren. Die Art ist mit Sicherheit im Freiland nicht oder nur sehr eingeschränkt tauglich. Lediglich an den allermildesten Standorten könnte ein Auspflanzversuch langfristig erfolgreich sein: Innenstadtlagen der Rheinschiene, sommerwarme Regionen im Südosten Mitteleuropas oder bevorzugte Kleinklimate in Weinbaugebieten wären solche Plätze, wahrscheinlich ist auch an diesen bevorzugten Standorten zumindest zeitweise Winterschutz nötig.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon,  312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Yucca faxoniana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-faxoniana.html am Tg.Mo.Jahr.