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Yucca reverchonii Trel.
San Angelo Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
                        oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Vollfrühlingblüher, V–VI, 30–100 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Yucca reverchonii stammt aus den südlichen USA (Edwards Plateau in Texas) und Mexiko (Coahuila), wo die Pflanzen bevorzugt in steinigen Strauchgesellschaften, Kalk- und Sandsteinhabitaten in Höhen von 300–900 m über NN wachsen. Es sind kleine, stammlose Pflanzen mit kurzen, unterirdisch verzweigenden Stämmen, die kleine, dichte Kolonien aus 1–25 Blattschöpfen mit einem Durchmesser von 20–100 m bilden. Die Blattrosetten sind kompakt, haben wenige, manchmal bis zu 100 Laubblätter. Die Laubblätter sind linear bis lanzettlich, hell gräulich-grün, mehr oder weniger am breitesten in der Mitte, steif, gering konkav bis flach, 25–60 cm lang, 1–2 cm breit, am Rand fein gezähnt, gelblich oder rötlich-braun und knorpelig. Der Blütenstand steht oberhalb der Blattrosetten (suprafoliar), ist rispenförmig, 46–110 cm hoch, flaumig behaart, schmal oval bis schmal pyramidal. Die Einzelblüten sind 4–6 cm lang, glockenförmig, hängend, weiß bis grünlich-weiß. Die Früchte sind länglich elliptische, 4–6 cm lange, trockene Kapseln; zur Gattung Yucca.

Yucca reverchonii ist nahe verwandt mit Y. rupicola Scheele, die einen größeren Blütenstand, gedrehte und deutlich längere Laubblätter als Y. reverchonii aufweist. Das Verbreitungsgebiet von Y. reverchonii im Edwards Plateau (Texas) liegt zwischen denen von Y. rupicola und Y. thompsoniana Trel. In den angrenzenden Arealen sind Hybriden häufig.


Abb. 1 Yucca louisianensis × reverchonii mit leicht gedrehten, hellen Laubblättern. Privatgarten in Oer-Erkenschwick, 19.08.2018
Abb. 2 Jungpflanze der Yucca reverchonii in einem Privatgarten bei Coesfeld, 04.05.2020
Abb. 3 Exemplar der Yucca reverchonii mit gut ausgebildetem Schopf, Privatgarten bei Coesfeld, 04.05.2020


Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton reverchonii wurde zu Ehren von Julien Reverchon (1837–1905) etabliert, einem französischen Botaniker, der in Texas forschte und das Typusmaterial der Art sammelte.

Langfristig erfolgreiche Gartenkultur mit Yucca reverchonii ist in Mitteleuropa selten. Dies hängt weniger mit der potentiellen Winterhärte, als mit der geringen Verfügbarkeit der Pflanzen zusammen. Theroretisch dürfte die Art bis Z 7 winterhart sein, sofern der Standort sonnig, trocken und warm ist.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Yucca reverchonii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-reverchonii.html am Tg.Mo.Jahr.