Yucca treculiana Carr.
Tréculs Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühlingblüher, III–IV, 130–600 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Yucca treculiana stammt aus den südöstlichen USA und Nordmexiko, wo die Pflanzen bevorzugt in Ebenen mit tiefgründigem Wüstenboden, auf Kalkstein der (Halb-)Wüsten oder Strauchgesellschaften arider Hügellandschaften auf 100–1.600 m über Meereshöhe wachsen. Es sind Pflanzen, die aufrechte Stämme bilden welche sich nur sporadisch verzweigen und an dessen Enden sich Schöpfe aus steifen, bis 1 m langen, nur wenig oder gar nicht mit Fäden besetzten Blättern befinden. Die Blattspitze ist sehr steif und stechend. Der Blütenstand ist bis 120 cm hoch, traubenförmig, mit Teilblütenständen und steht 1/2 bis 3/4 seiner Länge suprafoliar (oberhalb der Blätter). Im unteren Bereich des Blütenstandes finden sich große, dunkelbraune Hochblätter, die mit dem Aufblühen abfallen. Die Einzelblüten stehen dicht, sind (halb-)rund und haben 29–45 × 11–21 mm große, weiße oder gelegentlich violett tingierte Pergione. Später bilden sich zylindrische, fleischige, bis 10 cm lange Beerenfrüchte; zur Gattung Yucca.










Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vorlinnäisch und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton treculiana wurde zu Ehren von Auguste-Adolphe-Lucien Trécul (1818–1896), einem französischen Botaniker, etabliert. Gelegentlich findet sich noch die Schreibweise treculeana.
Tréculs Palmlilie ist eine sehr dekorative, stammbildende Yucca mit großen, breiten Blättern, die einen prächtigen Schopf bilden. Leider toleriert sie Fröste nur bis –12 °C oder geringfügig mehr. Die Berichte aus den USA mit noch besserer Frosttoleranz sind nach zahlreichen Erfahrungen nicht auf Mitteleuropa übertragbar und es gibt keinen einzigen Bericht einer erfolgreichen Langfristauspflanzung ohne Schutz nördlich der Alpen von > 20 Jahren. Daher ist Yucca treculiana mit Sicherheit im Freiland nicht oder nur sehr eingeschränkt tauglich, was sehr schade ist, da es sich um eine prächtige Yucca mit eindrucksvollen Blättern und einem herrlichen Schopf handelt. Lediglich an den allermildesten Standorten der Z 8b könnte ein Auspflanzversuch langfristig erfolgreich sein. Innenstadtlagen der Rheinschiene oder bevorzugte Kleinklimate in Weinbaugebieten wären solche Plätze, wahrscheinlich ist aber auch an solchen Standorten Winterschutz ratsam.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Yucca treculiana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-treculiana.html am Tg.Mo.Jahr.