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Chrysosplenium oppositifolium L.
Gegenblättriges Milzkraut, Saxifragaceae - Steinbrechgewächse
Frühlingblüher, III–VI, 5–20 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Das Gegenblättrige Milzkraut tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedelt es feuchte Stellen an Quellfluren, entlang von Bächen oder in Auenwäldern, besonders in Silikatgebirgen. Gelegentlich wächst es an ganzjährig nassen Standorten. In den Alpen und weistestgehend im Alpenvorland fehlt es im Gegensatz zum Chrysosplenium alternifolium.

Über Legtriebe kann das Gegenblättrige Milzkraut große Rasen bilden. Die Stängel sind 4-kantig. Die Laubblätter sind gegenständig, undeutlich gekerbt. Die Grundblätter sind am Grund gestutzt oder breit keilförmig verschmälert, mindestens so lang wie der Stiel.

Die Blüten sind unscheinbar, 3–4 mm im Durchmesser, ohne Kronblätter, mit gelblichen Hochblättern.


Abb. 1 Rasenbildender Bestand von Chrysosplenium oppositifolium, Hohenreutewald, Sulzbach, Schwarzwald, 48° 14' 19 N, 08° 19' 48 O, 741 m
Abb. 2 Auch an dauerhaft nassen Stadnorten wächst Chrysosplenium oppositifolium. Hohenreutewald, Sulzbach, Schwarzwald, 48° 14' 19 N, 08° 19' 48 O, 741 m
Abb. 3 Bestand von Chrysosplenium oppositifolium in einem dauerhaft wasserführenden Löschteich, wie Abb. 1, Hohenreutewald, Sulzbach, Schwarzwald, 48° 14' 19 N, 08° 19' 48 O, 741 m
Abb. 4 Chrysosplenium oppositifolium mit den gelblichen Hochblättern, Ravennaschlucht, Hochschwarzwald, 47° 55' 20 N, 08° 05' 08 O, 891 m
Abb. 5 Blühender Rasen des Chrysosplenium oppositifolium im Baybachtal bei Burgen, Mosel. 50° 12' 30 N, 07° 23' 36 O, 107 m
Abb. 6 Gut erkennbare gegenständige Stängelbätter und Ausläufer des Chrysosplenium oppositifolium am Bergwerk "Gottes Segen", Haslach, Kinzigtal, Schwarzwald, 48° 17' 32 N, 08° 05' 10 O, 320 m


Chrysosplenium oppositifolium ist sehr ähnlich dem Wechselblättrigen Milzkraut, C. alternifolium L. Die Artepitheta verweisen auf ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, wechsel- oder gegenständige Stängelblätter. Chrysosplenium oppositifolium ist immergrün und besitzt kaum gekerbte Blätter, während C. alternifolium sommergrün ist und deutlich gekerbte Blätter hat. Letzeres blüht an deutlich mehr Stängeln, während C. oppositifolium zahlreiche nicht blühende Ableger bildet, was zum rasenbildenden Aspekt führt.

Der Gattungsname Chrysosplenium setzt sich zusammen aus gr. "chrysos" (= Gold) und gr. "splen" (= Milz), was sich auf die Farbe der Blüten und wahrscheinlich die milzförmigen Stängelblätter bezieht. Der von Linné etablierte Gattungsname bezieht sich auf botanische Merkmale und nicht auf die Verwendung als Mittel gegen Milzsucht.

Chrysosplenium oppositifolium ist eine unscheinbare Art. Feuchte und nasse Stellen im Garten wären mögliche Standorte. Der wintergrüne Aspekt wäre ein dekoratives Merkmal, um sich für die Anpflanzung zu entscheiden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Chrysosplenium oppositifolium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/chrysosplenium-oppositifolium.html am Tg.Mo.Jahr.