Lamium maculatum L.
Gefleckte Taubnessel, Lamiaceae (= Labiatae) - Lippenblütler
Frühlingblüher, III–X, 15–60(–100) cm hoch, (winter-) sommergrün, mehrjährig
Die Gefleckte Taubnessel tritt in Mitteleuropa verbreitet bis gemein auf, wird jedoch im nördlichen Mitteleuropa selten bis zerstreut. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch. Im östlichen Nordamerika ist sie eingebürgert. Bevorzugt siedelt sie in Staudenfluren, Gebüschen, Wegesrändern und nährstoffreichen Ruderalflächen. Oft sieht man sie vergesellschaftet mit der Weißen Taubnessel, Lamium album L., und der Gewöhnlichen Brennnessel, Urtica dioica L., ist aber nicht so häufig wie beide. Ähnlich des L. album ist beim L. maculatum der Stängel hohl und deutlich 4-kantig, die Blüten stehen in Scheinquirlen (zwei gegenüberliegende Blütenstände bilden scheinbar einen Blütenstand, der wie ein Quirl = Wirtel aussieht), wie es typisch für viele Lamiaceae ist. Charakteristisch ist die karminrote Lippenblüte mit der gefleckten Unterlippe. Selten sind die Blüten weiß. Lamium maculatum bildet kurze unter- und oberirdische Ausläufer, so dass die Pflanzen oft in größeren Kolonien auftreten.
Die Abgrenzung des Lamium maculatum von den anderen Arten der Gattungen der Lamiaceae und Urticaceae ist manchmal schwierig, besonders bei nicht blühenden Exemplaren. Von den rötlichen blühenden Arten der Gattung ist L. purpureum L. ähnlich, dieses bleibt aber wesentlich kleiner, 10–25 cm hoch, ist am Stängel behaart und hat eine nicht so feine Zeichnung auf der Unterlippe.
Die Etymologie des Gattungsnamens Lamium ist nicht gesichert, lat. "lamium" (= Taubnessel). Möglicherweise spielt das Motiv der schlundförmigen Blüte eine Rolle, lat. "lamia" (= Vampir). Das Epitheton maculatum leitet sich ab von lat. "maculatus" (= gefleckt) und bezieht sich auf die gefleckte Unterlippe der Blüten.
Lamium maculatum wird nur selten als Gartenpflanze kultiviert, da ihm wie anderen Arten der Gattung wohl die Konnatation der Unkräuter anhaftet. Dabei können blühende Bestände durchaus attraktiv sein oder eine Ergänzung im naturnahen Garten darstellen. Eine flache Rhizomsperre und regelmäßige Ausläuferkontrolle bewahrt vor unerwünschter Ausbreitung.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S..
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Lamium maculatum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lamium-maculatum.html am Tg.Mo.Jahr.