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Linaria vulgaris Mill.
synonym: Antirrhinum linaria L.
Gewöhnliches Leinkraut, Frauenflachs, Plantaginaceae -
Wegerichgewächse
früher auch: Scrophulariaceae - Braunwurzgewäche (ehemals:
Rachenblütler)
Sommerblüher, VIX, 2080 cm hoch, sommergrün,
mehrjährig
Das Gewöhnliche Leinkraut tritt in Mitteleuropa weitgehend gemein auf,
in den Alpen eher zerstreut. Sein Verbreitungsgebiet ist eurasisch, in Amerika
und Australien ist es eingebürgert. Bevorzugt wachsen die Pflanzen an
warmen, offenen Standorten wie krautigen Waldlichtungen, Steinschutt- und
Geröllfluren oder vergleichbaren Standorten an Wegen, Böschungen
oder Wiesen, oft auf steinigem oder sandigem Boden.
Die Pflanzen sind ausläuferbildend, wachsen niederliegend oder aufsteigend.
Die Stängel sind rund, oben schwach drüsig und unten kahl. Die
Laubblätter sind lineal-lanzettlich, 25 cm lang, dünn, ohne
Stiel, kahl und 3-nervig. Die Blüten sitzen endständig in einer
dichten Traube, sind hell schwefelgelb mit einer kräftig orange-gelben
Unterlippenwulst (Staubbeutelattrape) und tragen einen geraden oder schwach
gebogenen Sporn. Später bilden sich länglich eiförmige Kapseln,
die zahlreiche scheibenförmige Samen enthalten.
Abb. 1 Bestand von Linaria vulgaris in der oberen Salzwiese auf Spiekeroog, 0 m, 53° 46' 21 N, 07° 44' 08 O | Abb. 2 Blüten von Linaria vulgaris auf einer Düne mit Empetrum nigrum L., Langeoog, 5 m, 53° 45' 14 N, 07° 32' 13 O |
Abb. 3 Prächtig blühende Linaria vulgaris auf einer Wiese im Marscheider Wald, Wuppertal, 297 m, 51° 14' 35 N, 07° 14' 15 O | Abb. 4 Linaria vulgaris auf einer Weißdüne mit Epilobium angustifolium L., Langeoog, 0 m, 53° 44' 55 N, 07° 37' 41 O |
Abb. 5 Linaria vulgaris in einem Dünen-Sanddorngebüsch, Langeoog, 4 m, 53° 45' 15 N, 07° 32' 25 O | Abb. 6 Lineal-lanzettliche Laubblätter der Linaria vulgaris in einem Halbtrockenrasen auf dem Badberg, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 380 m, 48° 05' 50 N, 07° 41' 02 O |
Abb. 7 Früchte von Linaria vulgaris in einer Mahdwiese am Rheinufer bei Düsseldorf, 33 m, 51° 10' 07 N, 06° 48' 02 O | Abb. 8 Blüten der Linaria vulgaris am Wegesrand auf der Halbinsel Babin Kuk in Dubrovnik, Kroatien, 09.10.2015, 26 m, 42° 39' 44 N, 18° 04' 18 O |
Abb. 9 Linaria vulgaris in einem Halbtrockenrasen auf dem Badberg, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 380 m, 48° 05' 50 N, 07° 41' 02 O | Abb. 10 Blühende Pflanzen der Linaria vulgaris am Ufer des Flumendosa bei Ballao, Sardinien, 85 m, 39° 33' 45 N 09° 20' 41 O, 17.10.2016 |
Abb. 11 Linaria vulgaris zusammen mit dem Wasserpfeffer, Persicaria hydropiper (L.) Delarbre, an einem Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 6 m, 53° 31' 43 N, 07° 26' 47 O | Abb. 12 Linaria vulgaris zusammen mit der Gewöhnlichen Grasnelke, Armeria maritima Willd., in den Graudünen auf Langeoog, 3 m, 53° 45' 15 N, 07° 31' 42 O, 27.07.2017 |
Der Gattungsname
Linaria L. stammt von lat. "linum" (= Lein, Flachs). Entweder beschreibt
er die Nutzung als Färberpflanze oder leitet sich von der Ähnlichkeit
der Laubblätter der L. vulgaris mit jenen des Flachs, Linum
usitatissimum L., ab. Das Epitheton vulgaris stammt von lat.
"vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich). Früher wurde L.
vulgaris zum Färben von Leinen gebraucht, woraus sich der deutsche
Name erklärt. Die reichlich und lange blühenden Pflanzen sind relativ
einfach zu bestimmen, da die Form der Blüte mit ihrem langen, geraden
Sporn und dem schwefelgelben Wulst an der Unterlippe sie unverkennbar machen.
Linaria vulgaris ist eine hübsche, reichhaltig blühende
Staude für sonnige Stellen im Garten. Ihre Neigung zur Bildung eines
verzweigten Wurzelstocks sollte Anlass sein, die Bestände im Garten
zu kontrollieren; empfehlenswert wäre eine Rhizomsperre. Ansonsten ist
L. vulgaris ausgesprochen genügsam und gedeiht auf vielen
Böden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Linaria vulgaris.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/linaria-vulgaris.html am Tg.Mo.Jahr.
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