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Quercus brantii Lindl.
Persische Eiche, Fagaceae - Buchengewächse
Frühlingblüher, IV–V, bis 5(–10) m hoch, sommer-, halbimmergrün, mehrjährig

Die Persische Eiche ist ein Strauch oder kleiner Baum bis 10 m Höhe. Das Verbreitungsgebiet liegt im östlichen Mittelmeerraum, Kleinasien bis Mittlerer Osten. Die Pflanzen sind laubabwerfend oder halbimmergrün mit gelb-braunen, wolligen, jungen Trieben. Die Blätter sind länglich-oval, gesägt oder mit Stacheln besetzt, glänzend grün-grau oberseits und leicht flaumig behaart, unterseits grau-weiß und dicht wollig. Die Eicheln sind sehr ähnlich derer der Quercus ithaburensis Decne., reifen im zweiten Jahr, werden bis 3 cm lang. Typischerweise sind die Eicheln zu 2/3 bis vollständig vom Becher (Cupula) bedeckt. Auf den Bechern finden sich große, länglich rhomboide Schuppen, von denen die obersten manchmal fadenförmig sind.

Traditionell wird Quercus brantii vielfach genutzt, da sie im Zagros Gebirge im Mittleren Osten die dominierende Baumart ist: In der Hausapotheke, als Holz- und Kohlelieferant. Im englischen Sprachraum wird die Art Persian Oak genannt. Oft bilden die Pflanzen keine Wälder sonder eher Strauch- und Gebüschformationen, vielfach gemeinsam mit Q. infectoria Olivier, mit der es häufig Hybriden gibt. Besonders die Morphologie der Blätter kann erheblich schwanken, von glatter bis filziger Oberfläche, leicht gebuchteten bis tief eingeschnittenen Rändern, ungesägt bis gezähnt.


Abb. 1 Blatt der Quercus brantii mit leicht gebuchtetem Rand und filziger Oberseite, Privatgarten, 30.09.2014
Abb. 2 Grau-Weiße Unterseite eines Blattes von Quercus brantii, Privatgarten, 30.09.2014
Abb. 3 Blatt der Quercus brantii mit randständigen Zähnchen und glatter Overfläche, Privatgarten, 30.09.2014
Abb. 4 Jungpflanze 20–30 cm im 1L-Topf von Quercus brantii, 30.09.2014


Der Gattungsname Quercus L. wurde schon im Altertum genutzt, lat. "quercus" bezeichnete Q. robur L., die Stiel-Eiche. Die etymologische Wurzel des Wortes bleibt unklar. Das Epitheton brantii wurde wurde zu Ehren einer Person Brant etabliert, welche? Siehe auch Quercus.

Quercus brantii wächst am Naturstandort bis auf etwa 2.000 m über Meereshöhe, bevorzugt auf Kalk. Sie verträgt dennoch unterschiedliche Bodenverhältnisse und gedeiht auch auf leicht sauren Böden, dürfte bis Z 8 ausreichend hart sein. Zudem ist sie gut schnittverträglich und daher auch für etwas kleinere Gärten geeignet. In kalten Regionen wäre wahrscheinlich Schutz ratsam.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Quercus brantii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/quercus-brantii.html am Tg.Mo.Jahr.