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Quercus canariensis
Willd.
Algerische Eiche, Kanarische Eiche, Fagaceae - Buchengewächse
Frühlingblüher, IVV, bis 2030 m hoch, sommer-,
halbimmergrün, mehrjährig
Quercus canariensis ist eine laubabwerfende oder halbimmergrüne
Eiche bis 30 m Höhe. Sie stammt aus dem westlichen Mittelmeergebiet,
wo sie in Wäldern von 7001.000 Höhe wächst. Es ist
wahrscheinlich, dass sie Bestände auf den Kanarischen Inseln durch Rodung
vernichtet wurden. Die Bäume bilden im Alter eine ausladende Krone,
die Borke ist dunkelbraun bis schwarz und aufreißend. Die Zweige sind
grau grün, anfänglich flaumig behaart, später glatt. Die Knospen
sind schmal konisch, bis 7 mm lang, bedeckt von hell-braunen Schuppen mit
weißen Haaren. Die Blätter sind oval-elliptisch, bis 18 cm lang,
zu Anfang wollig behaart, später glatt und nur an den Nerven leicht
behaart. Erwachsene Blätter dunkel grün, nicht behaart, grau unterseits
mit Haaren am Mittelnerv und mit 714 Paaren fein gezähnter Lappen.
Die Eicheln sind 2,53,5 cm groß, oval-zylindrisch, in
Büscheln zu 23, mit einem halbkugeligen Becher, der 1/3 der Eichel
umfasst.
Die Kanarische Eiche hybridisiert sehr leicht und man findet in
Kulturbeständen sehr oft keine reinen Spezies mehr. Gerne ist die
einheimische Stieleiche, Quercus robur L., der Bestäubungspartner.
Von der Kanarischen Eichen sind zahlreiche Unterarten beschrieben, die sich
oft nur durch geringe Merkmale unterscheiden oder lediglich Ökotypen
repräsentieren.
Der Gattungsname Quercus L. wurde schon im Altertum genutzt, lat.
"quercus" bezeichnete Q robur L.,
die Stiel-Eiche. Die etymologische Wurzel des Wortes bleibt unklar. Das Epitheton
canariensis bezieht sich auf den Naturstandort der Kanarischen Inseln,
wo die Art mittlerweile wohl erloschen ist. Siehe auch
Quercus.
Abb. 1 Dunkelbraune Borke einer Quercus canariensis im Freiland des Palmengartens Frankfurt, 25.01.2015 | Abb. 2 Blätter der Quercus canariensis im Freiland des Palmengartens Frankfurt, 25.01.2015 |
Abb. 3 Laubblatt von Quercus canariensis im Freiland des Palmengartens Frankfurt, 25.01.2015 | Abb. 4 Schmal konische, hell braune Knospen von Quercus canariensis im Freiland des Palmengartens Frankfurt, 25.01.2015 |
Abb. 5 Blätter der Quercus canariensis im Freiland des Palmengartens Frankfurt, 25.01.2015 | Abb. 6 Baum der Quercus canariensis vor einem beheizten Gewächshaus im Freiland des Palmengartens Frankfurt, 25.01.2015 |
Die Kanarische Eiche ist in Mitteleuropa sicherlich kaum winterhart. Lediglich
an den mildesten Standorten der Z 8b dürfte ein Anbau langfristig
erfolgversprechend sein. So steht beispielsweise der Baum im Palmengarten
Frankfurt an einem beheizten Gewächshaus und findet sich gleichzeitig
in der Innenstadt mit vorteilhaftem Mikroklima. Bei einer Kultur ist an den
Platzbedarf zu denken. Die Pflanzen bevorzugen kalk- oder basenreichen Boden,
auch etwas verdichtet, ohne stehendes Wasser.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Quercus canariensis.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/quercus-canariensis.html am Tg.Mo.Jahr.
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