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Vaccinium vitis-idaea L.
Preiselbeere, Ericaceae - Heidegewächse
Frühlingsblüher, V–VII, 10–20(–30) cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Preiselbeere ist in Mitteleuropa häufig und besiedelt gerne bodensaure Eichenmischwälder, Fichtenwälder und Sandheiden. Man findet Vaccinium vitis-idaea oft vergesellschaftet mit V. myrtillus L., der Heidelbeere. Vaccinium vitis-idaea ist immergün, besitzt derbe, umgekehrt eiförmige Blätter. Typischerweise sind sie unterseits zahlreich drüsig gepunktet. Die weißen bis rötlichen, glockenartigen Blüten stehen traubig zu 5–10. Zum Herbst erscheinen rote Beeren, die in der Küche Verwendung finden.



Abb. 1 Früchte des Vaccinium vitis-idea im Hohenreutewald, Lauterbach, Schwarzwald, 834 m, 48° 14' 27 N, 08° 19' 03 O
Abb. 2 Laubblätter von Vaccinium vitis-idea im Schnee. Hohenreutewald, Lauterbach, Schwarzwald, 869 m, 48° 14' 23 N, 08° 18' 40 O
Abb. 3 Ökotyp des Vaccinium vitis-idea mit reichlicher Fruchtbildung, Venner Moor, Münsterland, 17.08.2013, 61 m, 51° 51' 43 N, 07° 32' 21 O
Abb. 4 Früchte von Vaccinium vitis-idea, im Venner Moor17.08.2013, 61 m, 51° 51' 43 N, 07° 32' 23 O
Abb. 5 Knospen eines Vaccinium vitis-idea, im Hohenreutewald, Lauterbach, Schwarzwald, 781 m, 48° 14' 32 N, 08° 18' 59 O
Abb. 6 Glockenblüte von Vaccinium vitis-idea, Venner Moor, Münsterland, 17.08.2013, 61 m, 51° 51' 43 N, 07° 32' 23 O
Abb. 7 Früchte im Herbst an Vaccinium vitis-idea, Wuppertalsperre, 280 m, 51° 10' 31 N, 07° 18' 16 O
Abb. 8 Früchte des Vaccinium vitis-idea in einer Felswand aus Kalkstein oberhalb von Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 1.914 m, 46° 39' 06 N 08° 02' 38 O
Abb. 9 Früchte des Vaccinium vitis-idea am Rand einer Talfettweide oberhalb von Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 1.983 m, 46° 39' 27 N 08° 02' 40 O
Abb. 10 Früchte des Vaccinium vitis-idea am Rande eines Niedermoors oberhalb von Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 2.115 m, 46° 39' 37 N 08° 02' 13 O


Vaccinium vitis-idea ist relativ einfach von der verwandten Heidelbeere (Blaubeere) zu unterscheiden. Problematisch kann die Unterscheidung bei Hybriden sein, Vaccinium ×intermedium Ruthe, die die Merkmale beider Elternteile aufweisen. Vaccinium myrtillus ist sommergrün, die Stängel sind geflügelt, Blüten und Früchte stehen einzeln, die Blüten sind grün-rötlich und die Früchte blau.

Nicht geklärt ist die Ableitung des Gattungsnamens Vaccinium. Linné übernahm ihn von J. Bauhin, der die einheimische Moosbeere (Vaccinium oxycoccus L.) damit meinte: "Oxycoccus sive Vaccinia palustris". Auf welche Arten sich der Plural "Vaccinia" bezieht, bleibt unklar, da schon in der Antike "Vaccinium" als Synonym für lat. "hyacinthus" galt, was botanisch nicht passen kann. Das Artepithton vitis-idea ist ebenfalls nicht eindeutig geklärt. Es setzt sich zusammen aus lat. "vitis" (= Rebe) und dem nicht eindeutigen zweiten Teil "idaea". Dieser Teil stammt aus der vorlinneschen Zeit und könnte von gr. "ide" (= Wald, Holz) abgeleitet sein, eine durchaus naheliegende Interpretation.



Vaccinium vitis-idea ist eine hervorragende Pflanze für die Gartenkultur. Er ist immergrün, bietet essbare Früchte und toleriert Beschattung. Kultursorten mit größerem Wuchs und guter Fruchtbildung werden angeboten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2015: Vaccinium vitis-idea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/vaccinium-vitis-idea.html am Tg.Mo.Jahr.