Yucca ×schottii Engelm. pro. sp.
Schotts Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühsommerblüher, IV–VI, 180–600 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Yucca ×schottii stammt aus einem Gebiet im Süden der USA bis Nord-Mexiko, in Höhen von 1.200–2.800 m. Bevorzugt werden Felsgesellschaften auf Vulkan- oder Kalkgestein besiedelt, sowie lichte Eichen- und Kiefern-Eichenwälder. Es sind stammbildende Yuccae mit einer ganzen Reihe von Erscheinungsformen, die letztlich dazu geführt haben, dass dieses Taxon wohl am ehesten als ein Hybridkomplex von Y. baccata Torr., Y. elata Engelm. und Y. madrensis Gentry betrachtet werden kann. In diesem Sinne werden auch Y. thornberi McKelvey und Y. arizonica McKelvey gänzlich dem Y. ×schottii-Komplex zugezählt; zur Gattung Yucca.





Die Stämme der Yucca ×schottii sind braun, messen 20–30 cm im Durchmesser und sind im Alter frei von abgestorbenen Blättern. Die Blätter sind blau-grün bis grün-grau, fühlen sich bei Berühung weich an, glänzen leicht, sind bis 1 m lang, gerade, nur geringfügig gedreht und tragen einen terminalen, hellbraunen Dorn. Der Blütenstand ist relativ kurz, bis 90 cm lang, nickend, leicht oberhalb der Blätter, manchmal intrafoliar (innerhalb des Blattschopfes).
Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton schottii wurde zu Ehren des Pflanzensammlers Arthur Schott (1814–1875) etabliert, der unter anderem auch mit Georg Engelmann, dem Autor der Y. ×schottii, zusammen arbeitete.
Die relativ große Verbreitungsgebiet des Taxons Yucca ×schottii bedingt auch eine weite Spanne der Frosttoleranz, bis –23 °C findet sich in amerikanischer Literatur. Da das Verbreitungsgebiet überwiegend nicht so winterkalt ist wie beispielsweise bei Y. baccata Torr., dürfte die Winterhärte nicht ganz so gut sein. Für die Freilandkultur benötigt man, da die Basis verholzt, einen relativ trockenen Standort. Erfolgreiche Langzeitberichte über mehr als 20 Jahre Anbau ohne Schutzmaßnahmen sind sehr rar - wenn überhaupt, dann aus besonders geschützten oder innerstädtischen Gärten mit geringem Jahresniederschlag. Das Exemplar im Botanischen Garten Basel erhält übrigens vorübergehenden Nässeschutz. Von daher ist Schotts Palmlilie sicherlich eher etwas für den erfahrenen und experimentierfreudigen Exotengärtner. Nur langsamer Blattzuwachs pro Jahr im Freiland in Mitteleuropa.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Yucca ×schottii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-schottii.html am Tg.Mo.Jahr.