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Viola odorata L.
Wohlriechendes Veilchen, Duftveilchen, Märzveilchen, Violaceae - Veilchengewächse
Beginn Erstfrühlingblüher, II–IV, 05–10 cm hoch, wintergrün, mehrjährig

Das Wohlriechende Veilchen tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf. Ursprünglich stammt es wahrscheinlich aus dem Mittelmeerraum bis Asien und wurde schon vor 1.500 n. Chr. in Mitteleuropa eingebürgert (= Archäophyt). Bevorzugt siedelt es an Wegrändern, in lichten Wäldern, Gebüschen, Saumgesellschaften und Gärten. Da die Samen von Ameisen verbreitet werden, kann man das Wohlriechende Veilchen an unterschiedlichen Stellen im Garten finden.

Viola odorata ist ein Erstfrühlingblüher, der noch vor der Belaubung der Gehölze in der Krautschicht blüht. Die Pflanzen bilden oberirdische, bis 50 cm lange, wurzelnde Ausläufer und können so größere Flächen bedecken. Die Blätter sind grundständig, ei- bis nierenförmig, unterseits spärlich behaart, oberseits grün und oft glänzend, angedrückt haarig gestielt. Die Nebenblätter sind breit eiförmig, 3–4 mm breit, kurz gefranst und 1–4 mal so lang wie breit.

Die Blüten sind violett, meist ohne weißes Zentrum, mit gleichfarbigem Sporn. Selten gibt es weiße oder rosafarbene Kronblätter. Die Kelchblätter sind stumpf. Die Vorblätter sind in oder über der Mitte des angedrückt behaarten Blütenstiels. Die Narben sind hakig gebogen.


Abb. 1 Viola odorata am Wegesrand in einem Buchenwald zusammen mit Mercurialis perennis L. Möglich erscheint auch eine Hybride, eventuell mit V. riviniana Rchb., da der Sporn relativ hell ist, Bausenberg, Niederzissen, Eifel, 17.04.2015, 328 m, 50° 27' 55 N, 07° 13' 21 O
Abb. 2 Viola odorata mit dem typischen violetten Sporn. Wegesrand in einem Buchenwald zusammen mit Anemone nemorosa L. auf dem Bausenberg, Niederzissen, Eifel, 17.04.2015, 328 m, 50° 27' 55 N, 07° 13' 21 O
Abb. 3 Ausläuferbildende Sippe einer Viola odorata auf Vulkangestein. Wahrscheinlich eine Hybride (mit V. riviniana?), da der Sporn relativ hell ist, Bausenberg, Niederzissen, Eifel, 17.04.2015, 323 m, 50° 28' 03 N, 07° 13' 25 O
Abb. 4 Wahrscheinlich Viola odorata im Flaumeichenwald auf dem Büchsenberg bei Achkarren, Kaiserstuhl, 14.03.2015, 216 m, 48° 04' 09 N, 07° 36' 26 O
Abb. 5 Bewurzelnde Ausläufer und rundliche Laubblätter von Viola odorata an einer Weinbergböschung bei den Martinshöfen, Ihringen, Kaiserstuhl, 17.03.2017, 320 m, 48° 03' 34 N, 07° 39' 36 O
Abb. 6 Violette Kronen und Sporne von Viola odorata an einer Weinbergböschung bei den Martinshöfen, Ihringen, Kaiserstuhl, 17.03.2017, 320 m, 48° 03' 34 N, 07° 39' 36 O
Abb. 7 Bestand der Viola odorata im Baybachtal bei Burgen, Mosel. 28.03.2025, 50° 12' 30 N, 07° 23' 36 O, 107 m


Die Abgrenzung der Viola odorata von den anderen Arten der Gattung ist recht schwierig, insbesondere bei möglichen Hybriden und in Anbetracht der nicht geklärten Systematik der Gattung. Ein wichtiges Merkmal ist das fehlende weiße Zentrum der Krone, die oberirdischen Ausläufer und der violette Sporn.

Der Gattungsname Viola ist von Linné aus dem Lateinischen übernommen worden und bedeutete schon im Altertum Veilchen. Das Epitheton odorata stammt von lat. "odoratus" (= wohlriechend).

Violae odoratae sind hübsche, immergrüne Bodendecker mit ausgesprochen früher Blüte, wenn sonst kaum etwas im Garten blüht. Sie bleiben niedrig und duften leicht. Etablierte Pflanzen vermehren sich langsam über die Ausläufer und können spontan an anderen Stellen im Garten auftauchen, allerdings ohne richtig invasiv zu werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Viola odorata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viola-odorata.html am Tg.Mo.Jahr.