Viola riviniana Rchb.
inklusive: Viola ×bavarica Schrank
Hain-Veilchen, Violaceae - Veilchengewächse
Ende Erstfrühlingblüher, III–VI, 10–25 cm hoch, sommergrün, ein-, zwei-, mehrjährig, kurzlebig
Viola riviniana tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf, im Nordwesten eher zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedelt sie in lichten Laubmischwäldern, thermophilen Säumen und auf Magerrasen.
Im Winter ziehen die Pflanzen meist ein, manchmal sind sie einjährig, manchmal kurzlebig. Das Hain-Veilchen hat grundständige, herzförmige, mehr als 2 cm lange, kahle Laubblätter mit Blattstielen die länger als die Blattspreite sind. Die Stängelblätter sind etwa so lang wie breit mit Blattstielen, die kürzer als die Blattspreite sind. Die Nebenblätter sind ungeteilt, zugespitzt, mit kurzen Fransen
Die Blüten sind bis 2,5 cm groß, im Umriss quadratisch, hellviolett bis blauviolett (etwas heller als beim Waldveilchen) und haben einen weißen, breit länglichen Sporn. Die Kelchblätter sind ungeteilt, ohne Fransen, zugespitzt.
Häufig treten Hybriden mit dem Wald-Veilchen, Viola reichenbachiana Boreau, auf, manchmal sogar sind die Hybriden dominant oder bilden ausschließlich einen Bestand, besonders hier im westlichen NRW. Sie sind meist steril. Die V. riviniana trägt einen weißlichen Blütensporn, während die Hybriden V. ×bavarica Schrank einen hellblauen bis blauvioletten tragen, der jedoch heller als jener der V. reichenbachiana ist und einen deutlichen, dunklen, gefurchten Strich auf der Unterseite aufweist.








Der Gattungsname Viola ist von Linné aus dem Lateinischen übernommen worden und bedeutete schon im Altertum Veilchen. Das Epitheton riviniana wurde zu Ehren des deutschen Botanikers Augustus Quirinus Rivinus (1652–1723) etabliert.
Violae rivinianae sind hübsche, sommergrüne Bodendecker mit ausgesprochen früher Blüte, wenn sonst kaum etwas im Garten blüht. Sie bleiben niedrig und vertragen auch schattige Standorte. Ansonsten sind die Ansprüche gering. In manchen englischen Gärten ist das Hain-Veilchen wegen der Ausbreitungstendenz nicht so gerne gesehen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Viola riviniana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viola-riviniana.html am Tg.Mo.Jahr.