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Rhododendron arboreum Sm.
Baum-Rhododendron, Ericaceae - Heidekrautgewächse
Frühlingblüher, IV–V, 5–30 m hoch, immergrün, mehrjährig

Der Baum-Rhododendron stammt aus dem Himalya, von Pakistan bis Vietnam und Sri Lanka. Es sind meist immergrüne Bäume bis 30 m Höhe, die in den Wäldern, in Fels- oder Strauchgesellschaften der mittleren Höhenlagen auf 1.500–3.800 m über NN wachsen. An manchen Stellen der Bergwälder ist es die häufigste Baumart, gleichwohl dies nur selten bestandsbildend ist. Die Pflanzen wachsen aufrecht mit einem oder wenigen Stämmen, manchmal auch strauchförmig. Die Borke ist grau-braun, schilfert in dünnen und kleinen Platten. Junge Triebe sind dicht grau und wollig behaart. Winterknospen sind eiförmig, bis 1,2 cm groß und behaart. Die Laubblätter sind ledrig, bis 15 cm lang, gestielt, länglich oval bis breit lanzettlich, mit eingerolltem Rand. Unterseits findet sich ein dichtes, weißlich graues bis braunes Indumentum (Haarkleid) und oberseits sind die Laubblätter kahl und netzförmig geadert. Die Blütenstände sind dicht und tragen bis 20 gestielte Blüten mit glockenförmigen, karmesin roten bis violetten Kronen. Selten gibt es weiße Blütenkronen. Später bilden sich zylindrische Samenkapseln.

In manchen Regionen wird die Pflanze in der Volksmedizin genutzt. Zudem wird während der Blütezeit der Nektar gesammelt und in der Küche verwendet. An Stellen in den Wäldern, wo der Berg-Rhododendron reichlich auftritt, ist der Boden mit Ende der Blütezeit rot übersät von den herabfallenden Blütenkronen. Am Naturstandort bleiben die Pflanzen meist immergrün, können nach scharfen Frösten oder langen Trockenphasen jedoch das Laub teilweise oder ganz abwerfen.

Abb. 1 Immergrüne, neu austreibende Quercus leucotrichophora A. Camus (grün-weißlich) zusammen mit blühendem Rhododendron arboreum auf der Bergspitze des Pinath-Tempels bei Kausani, Uttarakhand, Indien, 09.04.2007, 2.332 m, 29° 50' 44 N, 79° 32' 26 O
Abb. 9 Rhododendron arboreum im Bergwald des mittleren Himalaya, wo die weißlich austreibende Quercus leucotrichophora die Baumschicht dominiert. Uttarakhand, Indien, 06.04.2007, 2.298 m, 30° 03' 41 N, 79° 03' 49 O
Abb. 10 Frisch austreibende Quercus semecarpifolia Sm. (rostbraun) zusammen mit Q. leucotrichophora (grünlich-weiß) und blühendem Rhododendron arboreum auf der Bergspitze des Pinath-Tempels bei Kausani, Uttarakhand, Indien, 09.04.2007, 2.332 m, 29° 50' 44 N, 79° 32' 26 O






Der Gattungsname Rhododendron L. bedeutet gr. "rhodon" (= Rose) und gr. "dendron" (= Baum), also "Rosenbaum", was ein morphologischer Bezug auf die Alpenrose ist. Diese Bezeichnung war schon in der Antike gebräuchlich und wurde von Linné übernommen. In antiken und mittelalterlichen Quellen wurden unter Rhododendron jedoch mehrere Arten, auch unterschiedlicher Gattungen verstanden, vorwiegend wohl die beiden Alpen-Arten R. hirsutum und R. ferrugineum, sowie Nerium oleander L. Das Art-Epitheton arboreum stammt von lat. "arboreus" (= baumähnlich), nach der Höhe der Pflanzen, die durchaus beeindruckend sein kann.

Rhododendron arboreum ist ein imposanter und dekorativer Baum aus den Bergregionen Asiens, jedoch nur eingeschränkt winterhart in Mitteleuropa. Die im Gartenhandel manchmal vertriebene ssp. delavayi (Franch.) D. F. Chamb. wird als eine der härteren Herkünfte angesehen und dürfte in den milden Regionen von Z 8 winterhart an geschützter Stelle sein. Alternativ bieten sich Hybriden an, die zwar nicht die Höhe des R. arboreum erreichen, aber eine ebenso farbintensive Blüte aufweisen; die Sorten 'Bibiani' und 'Cornubia' wären solche.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Rhododendron arboreum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rhododendron-arboreum.html am Tg.Mo.Jahr.

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