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Quercus
leucotrichophora A. Camus
synonym: Quercus incana Roxb.
Weiße Himalaya-Eiche, Fagaceae - Buchengewächse
Frühlingblüher, IVV, 1024(30) m hoch,
immergrün, mehrjährig
Die Weiße Himalaya-Eiche ist ein Baum bis 24 m Höhe, selten
mehr. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in den Bergwäldern des Himalaya von
Pakistan bis Myanmar, in Höhen von 1.50002.700 m über NN,
wo die Art ein wichtiger Teil der natürlichen Baumschicht ist und besonders
im zentralen Verbreitungsgebiet dominante Baumart der Hartlaubwälder
sein kann.
Die Borke ist braun, rauh, rissig, schilfert in großen Platten und
wird im Alter korkig. Junge Zweige sind grün-grau, später kahl
und braun und weisen Lentizellen (Korkwarzen) auf. Die Laubblätter sind
bis 18 cm lang, lanzettlich und mit deutlich gezähntem Rand.
Anfänglich sind die Laubblätter weiß bis lila-rot gefärbt
und flaumig behaart, später dann ledrig, oberseits grün und kahl,
unterseits weiß wolig behaart; sie haben 1015 Nervenpaare und
einen bis 12 mm langen, weiß-wolligen Blattstiel. Die
Fruchtstände haben meist 13 Eicheln, die im ersten Jahr reifen,
eiförmig sind, 22,5 cm im Duchmesser. Der Becher ist
glockenförmig, bedeckt von weiß-braunen, anliegenden Schuppen
und umfasst 1/2 der Eicheln.
Der Gattungsname
Quercus L. wurde schon im Altertum genutzt, lat. "quercus" bezeichnete
Q robur L., die Stiel-Eiche. Die
etymologische Wurzel des Wortes bleibt unklar. Das Epitheton
leucotrichophora stammt von gr. "leukotrichos" (= weißhaarig)
und gr. "-phoros" (= -tragend"), zu "weiße Haare tragend", nach den
weiß silbrig glänzenden Jungblättern, was durch eine
weißliche Flaumbehaarung hervorgerufen wird. Siehe auch
Quercus.
Abb. 1 Quercus leucotrichophora dominiert die Baumschicht an manchen Orten im mittleren Himalaya und bildet zusammen mit dem rotblühenden Rhododendron arboreum Sm. im Frühling ein eindrucksvolles Farbenspiel. Uttarakhand, Indien, 06.04.2007, 2.298 m, 30° 03' 41 N, 79° 03' 49 O | Abb. 2 Quercus leucotrichophora zusammen mit der Tintenbaum-Eiche, Q. semecarpifolia Sm., Pinus roxburghii Sarg. und Rhododendron arboreum in der Baumschicht im mittleren Himalaya. Nahe dem Tempel Pandukholi, Uttarakhand, Indien, 06.04.2007, 2.501 m, 29° 50' 13 N, 79° 28' 23 O |
Abb. 3 Quercus leucotrichophora (links) und Q. semecarpifolia (rechts) im Frühjahr beim Blattaustrieb. Nahe dem Tempel Pandukholi, Uttarakhand, Indien, 06.04.2007, 2.408 m, 29° 50' 22 N, 79° 27' 58 O | Abb. 4 Frisch austreibende Quercus semecarpifolia (links) im Mischwald der mittleren Himalyalagen mit Q. leucotrichophora, Pinus roxburghii und Rhododendron arboreum. Nahe dem Tempel Pandukholi, Uttarakhand, Indien, 06.04.2007, 2.501 m, 29° 50' 13 N, 79° 28' 23 O |
Abb. 5 Frisch austreibende Quercus semecarpifolia (rostbraun) zusammen mit Q. leucotrichophora (grünlich-weiß) und blühendem Rhododendron arboreum auf der Bergspitze des Pinath-Tempels bei Kausani, Uttarakhand, Indien, 09.04.2007, 2.332 m, 29° 50' 44 N, 79° 32' 26 O | Abb. 6 Während der Trockenzeit und im Winter behält die immergrüne Quercus leucotrichophora (im Hintergund grünlich-weiß austreibend) das Laub, während Q. semecarpifolia das Laub abwerfen kann (laubarme Stämme und vorne rechts). Auf der Bergspitze des Pinath-Tempels bei Kausani, Uttarakhand, Indien, 09.04.2007, 2.332 m, 29° 50' 44 N, 79° 32' 26 O |
Abb. 7 Männliche Blütenkätzchen der Quercus leucotrichophora auf der Bergspitze des Hanuman Garhi-Tempels bei Nainital, Uttarakhand, Indien, 05.04.2007, 1.907 m, 29° 21' 54 N, 79° 27' 32 O | Abb. 8 Männliche Blütenkätzchen der Quercus leucotrichophora auf der Bergspitze des Hanuman Garhi-Tempels bei Nainital, Uttarakhand, Indien, 05.04.2007, 1.907 m, 29° 21' 54 N, 79° 27' 32 O |
Abb. 9 Immergrüne Quercus leucotrichophora (mittig) nahe dem Tempel Pandukholi, Uttarakhand, Indien, 06.04.2007, 2.501 m, 29° 50' 13 N, 79° 28' 23 O | Abb. 10 Neu austreibende, rötlich-weiße Laubblätter von Quercus leucotrichophora nahe Ranikhet, Uttarakhand, Indien, 06.04.2007, 1.850 m, 29° 38' 05 N, 79° 25' 48 O |
Abb. 11 Immergrüne, neu austreibende Quercus leucotrichophora (grün-weißlich) zusammen mit blühendem Rhododendron arboreum auf der Bergspitze des Pinath-Tempels bei Kausani, Uttarakhand, Indien, 09.04.2007, 2.332 m, 29° 50' 44 N, 79° 32' 26 O | Abb. 12 Blühendes Rhododendron arboreum welches durch winterliche Trockenheit einen Großteil der Laubblätter abgeworfen hat, zusammen mit neu austreibenden Quercus leucotrichophorae. Südlich von Nainital, Uttarakhand, Indien, 05.04.2007, 1.770 m, 29° 21' 18 N, 79° 27' 15 O |
Es gibt wenige bekannte Anbauversuche mit der Weißen Himalaya-Eiche,
die jedoch darauf hinweisen, dass die Art wahrscheinlich nur bis Z 8
winterhart ist. In jungen Jahren tolerieren die Pflanzen starken
Rückschnitt und auch Frostschäden. Insbesondere nahe der
SIedlungsgebiete werden die Pflanzen oft geschneitelt und für Viehfutter,
als Streu oder Brennholz genutzt. Als erwachsene, große Bäume
jedoch toleriert die Art keinen starken Rückschnitt mehr. Insgesamt
ist Quercus leucotrichophora empfindlicher einzuschätzen als
die im selben Gebiet wachsende
Tintenbaum-Eiche.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Quercus leucotrichophora.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/quercus-leucotrichophora.html am
Tg.Mo.Jahr.
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