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Quercus coccifera
L.
Kermes-Eiche, Fagaceae - Buchengewächse
Frühlingblüher, IIIV, bis 4(15) m hoch, immergrün,
mehrjährig
Quercus coccifera ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum
aus dem Mittelmeergebiet. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in den Macchien,
Garrigues, entlang von Wegen, auf beweideten Flächen und im Unterwuchs
lichter Wälder. Die Pflanzen werden meist nur bis 4 m hoch (selten mehr)
und haben eine glatte oder rissige, graue oder dunkel-braune Borke mit
asch-grauen, anfänglich behaarten, später kahlen Zweigen. Die
Blätter sind 23,5 cm lang, dunkel grün, ledrig, eiförmig
bis länglich-eiförmig, stachelig gezähnt, oberseits glatt,
unterseits blass grün, meist vollständig kahl mit manchmal nur
wenigen Haaren entlang des Mittelnervs. Die Eicheln reifen im 2. Jahr, sind
1,5(2,5) cm lang, haben eine apikale Spitze, sind länglich
eiförmig bis fast rundlich oval, mit einem halbkugeligen Becher, der
1/23/4 der Eichel umfasst und allseits abstehende, stachelige Schuppen
trägt.
Abb. 1 In der Mitte und links zwei Korkeichen, Quercus suber L., und rechts eine Quercus coccifera an den Pedra Amarela in der Serra de Peninha, Westportugal, 338 m, 38° 45' 39 N, 09° 26' 08 W, 17.10.2005 | Abb. 2 Sprossachse einer Quercus coccifera mit ober- und unterseits kahlen Blättern und nur gering stacheligen Rändern, Botanischer Garten Budapest, Ungarn, 23.09.2009 |
Abb. 3 Älterer Baum einer Quercus coccifera im Botanischen Garten Basel, Schweiz, 08.04.2010 | Abb. 4 Sprossachse einer Quercus coccifera mit ausgeprägt stacheligen Blatträndern, Botanischer Garten Basel, Schweiz, 08.04.2010 |
Abb. 5 Eichel einer Quercus coccifera mit der Cupula (Becher), die abstehende, stachelige Schuppen trägt. Punta de Namer, Mallorca, Spanien, 06.10.2007, 31 m, 39° 35' 01 N, 03° 23' 12 O | Abb. 6 Quercus coccifera mit zahlreichen Eicheln in einem lichten Hartlaubwald oberhalb von La Vall, Pyrenäen, Südfrankreich, 09.10.2005, 629 m, 42° 30' 14 N, 03° 01' 27 O |
Abb. 7 Quercus coccifera mit reichlich Eicheln in einem lichten Hartlaubwald oberhalb von La Vall, Pyrenäen, Südfrankreich, 13.10.2005, 314 m, 42° 30' 09 N, 03° 00' 45 O | Abb. 8 Prächtiger Baum der Quercus coccifera im Botanischen Garten Budapest, Ungarn, 23.09.2009 |
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Abb. 9 Quercus cocciferae in den Felsen der Pedra Amarela in der Serra de Peninha, Westportugal, 338 m, 38° 45' 39 N, 09° 26' 04 W, 14.10.2005 |
Der Gattungsname Quercus L. wurde schon im Altertum genutzt, lat.
"quercus" bezeichnete Q robur L.,
die Stiel-Eiche. Die etymologische Wurzel des Wortes bleibt unklar. Das Epitheton
coccifera stammt von gr. "kokkos" (= Kerngehäuse des Granatapfels)
stammt, einem Fremdwort unbekannter Herkunft; später lat. "coccum" (=
Scharlachbeere, Kermes) und lat. "-fer" (= -tragend). Auch der deutsche Name
bezieht sich auf die Gallen der auf der Kermes-Eiche lebenden Färber-
oder Kermes-Schildlaus (Kermes vermilio Planchon), aus der karmesin-
oder scharlachroter Farbstoff gewonnen wird. Siehe auch
Quercus.
Die Kermes-Eiche ist ausreichend hart bis Z 7a und dürfte ebenso an
einem geschützten Platz in Z 6 langfristig erfolgreich kultivierbar
sein. Im mitteleuropäischen Klima wachsen die Pflanzen sehr langsam,
benötigen einen sonnigen und warmen Standort. Die Ansprüche an
den Boden sind gering. In jungen Jahren ist eventuell winterlicher Schutz
ratsam, um dem Strauch eine erfolgreiche Etablierung zu ermöglichen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Quercus coccifera.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/quercus-coccifera.html am Tg.Mo.Jahr.
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