Das Esterweger Moor
Erfreulicherweise gibt es mittlerweile eine große Zahl von Moorgebieten, die für den naturkundlich oder botanisch Interessierten zugänglich gemacht wurden. Das Esterweger Moor wird hier vorgestellt, weil es eines der wenigen Moore ist, in denen von den Zugangswegen aus die Sonnentau-Arten zu begutachten sind. Zudem ist im südlichen Teil, dem "Moor-Erlebnis-Pfad" im Naturschutzgebiet "Melmmoor/Kuhdammmoor" nahe dem Städtchen Esterwegen, ein didaktisch einzigartiger Bohlenweg durch das wiedervernässende Moor angelegt worden. Dort gibt es neben reichlich Informationen über Geschichte, Biologie und Kultur der Moore auch eine Torftretstelle in der man das Moor sinnlich erleben kann. Zudem ist dort eine künstliche Moorleiche zu entdecken.
Im nördlichen Teil des Moors, der Esterweger Dose, wird bis heute noch intensiv Torfabbau getrieben. Dort kann man ein Mosaik von frischen Abbaustellen, wieder vernässenden Bereichen, renaturiertem Moor und industriell betriebender Torfernte erleben. Vom "Feldherrenhügel" aus, der sich vom Parkplatz an der B 401 (siehe Karte) gut errreichen lässt, hat man einen hervorragenden Rundblick auf das riesige Moorgebiet. Alles in allem also ein Moor, das auch hervorragend für Kinder geeignet ist.
Abb. 11 Die Blutwurz, Potentilla erecta (L.) Raeusch., besiedelt saure Standorte in Mooren, Heiden, lichten Wäldern und auf Magerrasen. Im Esterweger Moor findet man sie an mehreren Stellen entlang der Wege oder den höher gelegenen Rändern des Moores, 10.07.2015, 7 m, 53° 01' 09 N, 07° 38' 44 O
Das Esterweger Moor kann ganzjährig besucht werden, es bietet sich wegen des Sonnentaus am besten der Sommer an. Für das Beobachten der Blüten des Sonnentaus sollte man den frühen Vormittag wählen, am besten bei trocken-warmem Wetter. Anderenfalls sind die Blüten geschlossen. Parken kann man an der Kreuzung B 401 und "Hinterm Busch", dort findet sich ein Wanderparkplatz mit Plan und Hinweistafeln. Zum südlichen Moor folgt man der Straße "Hinterm Busch" Richtung Esterwegen und hält sich an die Hinweisschilder "Gedenkstätte Esterwegen". Auf deren großen Parkplatz stellt man den Wagen ab und kann von hier aus zusätzlich noch das Kloster Esterwegen und die Gedenkstätte des NS-Arbeitslagers besuchen.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Das Esterweger Moor. – http://www.tropengarten.de/Botanik/esterweger-moor.html am Tg.Mo.Jahr.