Das Esterweger
Moor
Erfreulicherweise gibt es mittlerweile eine große Zahl von Moorgebieten,
die für den naturkundlich oder botanisch Interessierten zugänglich
gemacht wurden. Das Esterweger Moor wird hier vorgestellt, weil es eines
der wenigen Moore ist, in denen von den Zugangswegen aus die Sonnentau-Arten
zu begutachten sind. Zudem ist im südlichen Teil, dem "Moor-Erlebnis-Pfad"
im Naturschutzgebiet "Melmmoor/Kuhdammmoor" nahe dem Städtchen Esterwegen,
ein didaktisch einzigartiger Bohlenweg durch das wiedervernässende Moor
angelegt worden. Dort gibt es neben reichlich Informationen über Geschichte,
Biologie und Kultur der Moore auch eine Torftretstelle in der man das Moor
sinnlich erleben kann. Zudem ist dort eine künstliche Moorleiche zu
entdecken.
Im nördlichen Teil des Moors, der Esterweger Dose, wird bis heute noch
intensiv Torfabbau getrieben. Dort kann man ein Mosaik von frischen Abbaustellen,
wieder vernässenden Bereichen, renaturiertem Moor und industriell
betriebender Torfernte erleben. Vom "Feldherrenhügel" aus, der sich
vom Parkplatz an der B 401 (siehe
Karte) gut errreichen lässt,
hat man einen hervorragenden Rundblick auf das riesige Moorgebiet. Alles
in allem also ein Moor, das auch hervorragend für Kinder geeignet ist.
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Abb. 1 Blüte der
Drosera intermedia
Hayne, 17.07.2015, 12 m, 53° 00' 35 N, 07° 38' 21 O |
Abb. 2 Die leicht rosa
Färbung der Landschaft stammt von einem Massenbestand der im Sommer
blühenden Glockenheide,
Erica tetralix L., im
Naturschutzgebiet "Melmmoor/Kuhdammmoor", 17.07.2015, 12 m, 53° 00'
37 N, 07° 38' 20 O |
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Abb. 3 Ungewöhnlich:
Ein bodendeckender, vollsonniger Bestand des Zweiblättrigen
Schattenblümchens,
Maianthemum
bifolium (L.) F. W. Schmidt, am Rande des Esterweger Moors, 17.07.2015,
14 m, 53° 00' 34 N, 07° 38' 27 O |
Abb. 4 Das
Infohäuschen am Beginn des Moor-Erlebnis-Pfades im Naturschutzgebiet
"Melmmoor/Kuhdammmoor", dem südlichen Teil des Esterweger
Moors |
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Abb. 5 Der Beginn des
Bohlenweges im südlichen Teil des Esterweger Moores, dem Naturschutzgebiet
"Melmmoor/Kuhdammmoor" |
Abb. 6 Früher wurde
im Naturschutzgebiet "Melmmoor/Kuhdammmoor" Torfabbau betrieben. Große
Bereiche sind wieder vernässt und werden sich im Laufe der Jahre zu
einem neuen Hochmoor aufbauen |
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Abb. 7 Tümpel mit
Scheiden-Wollgras,
Eriophorum
vaginatum L., und Pfeifengras |
Abb. 8 Durch die offenen,
feuchten Bereiche des Moors führt über die gesamte, etwas mehr
als 550 m lange Strecke ein Bohlenweg |
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Abb. 9 Die
Torftrettstelle, an der Besucher das Moor "erleben" können. Nehmen Sie
ein Handtuch mit! |
Abb. 10 Der Stahlweg,
der von der Gedenkstätte des NS-Arbeitslagers in das Moor hinein gebaut
wurde und dort endet |
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Abb. 11 Die Blutwurz,
Potentilla erecta
(L.) Raeusch., besiedelt saure Standorte in Mooren, Heiden, lichten Wäldern
und auf Magerrasen. Im Esterweger Moor findet man sie an mehreren Stellen
entlang der Wege oder den höher gelegenen Rändern des Moores,
10.07.2015, 7 m, 53° 01' 09 N, 07° 38' 44 O |
Abb. 12 Im nördlichen
Teil des Esterweger Moors (Esterweger Dose) findet auch heute noch
großflächig Torfabbau statt. In den wieder vernässenden Bereichen
kann man an mehreren Stellen gut die Schichtung des Moores erkennen, die
durch den Abbau freigelegt wurde, 10.07.2015, 8 m, 53° 01' 10 N, 07°
38' 45 O |
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Abb. 13 Wer langsam
auf unbefestigten Wegen durch das Moor streift, findet mit etwas Glück
das unscheinbare Berg-Sandglöckchen,
Jasione montana L.
Die Blütenköpfchen sind blau und erscheinen im Sommer. 10.07.2015,
8 m, 53° 01' 07 N, 07° 38' 44 O |
Abb. 14 Am Parkplatz
zur Esterweger Dose an der B 401 finden sich einige Schautafeln, unter anderem
die abgebildete, in der gut die Entwicklung der Moorlandschaften erklärt
wird |
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Abb. 15 Dekorativer
Bestand des Scheiden-Wollgrases,
Eriophorum
vaginatum L., in den wieder vernässenden Bereichen der Esterweger
Dose, 10.07.2015, 8 m, 53° 01' 05 N, 07° 38' 51 O |
Abb. 16 Individuenreicher
Bestand des Eriophorum vaginatum. Wer genau schaut, findet unzählige
Drosera-Pflanzen auf diesen nur noch zeitweise überflutenden
Moorflächen. Wahrscheinlich handelt es sich
Drosera
intermedia, 10.07.2015, 9 m, 53° 01' 05 N, 07° 38'
56 O |
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Abb. 17 Hier das
Scheiden-Wollgras, es hat nur einen Wollschopf pro Stängel, im Gegensatz
zum Schmalblättrigen Wollgras,
Eriophorum
angustifolium Honck., welches mehrere Wollschöpfe pro Stängel
trägt. 10.07.2015, 7 m, 53° 01' 10 N, 07° 38' 40
O |
Abb. 18 Blätter
des Mittleren Sonnentaus,
Drosera intermedia,
in der Esterweger Dose, 10.07.2015, 9 m, 53° 01' 05 N, 07° 38'
56 O |
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Abb. 19 Drosera
intermedia in einem temporär trocken gefallenen Moorbereich, 10.07.2015,
8 m, 53° 01' 05 N, 07° 38' 47 O |
Abb. 20 Nicht ganz so
häufig wie der Mittlere Sonnentau ist der Rundblättrige Sonnentau,
Drosera
rotundifolia L. Er besiedelt eher etwas trockenere Bereiche
als der Mittlere Sonnentau. Hier an einem Wegesrand zusammen mit Gräsern,
10.07.2015, 8 m, 53° 01' 07 N, 07° 38' 44 O |
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Abb. 21 Der
Rundblättrige Sonnentau hat runde Blätter und ist gut unterscheidbar
vom Mittleren Sonnentau mit seinen eher länglicheren Blättern,
10.07.2015, 8 m, 53° 01' 07 N, 07° 38' 44 O |
Abb. 22 Der kopfig doldige
Blütenstand von der Glockenheide,
Erica tetralix, auf
einer Bulte im Esterweger Moor, 10.07.2015, 8 m, 53° 01' 07 N, 07°
38' 44 O |
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Abb. 23 Die Glockenheide
ist ein häufiger Moorbewohner, besonders der trockeneren Bereiche wie
Bulten, Aufschüttungen oder Sandanwehungen, 10.07.2015, 8 m, 53°
01' 07 N, 07° 38' 44 O |
Abb. 24 Karte der beiden
Parkplätze "P" mit den Zugängen zu den Moorbereichen im Süden
und im Norden. Im Navigator gibt man am besten "Esterwegen, Hinterm Busch"
ein, die Parkplätze sind dann entsprechend der Karte gut zu finden -
nach www.openstreetmap.org - Mitwirkende |
Das Esterweger Moor kann
ganzjährig besucht werden, es bietet sich wegen des Sonnentaus am besten
der Sommer an. Für das Beobachten der Blüten des Sonnentaus sollte
man den frühen Vormittag wählen, am besten bei trocken-warmem Wetter.
Anderenfalls sind die Blüten geschlossen. Parken kann man an der Kreuzung
B 401 und "Hinterm Busch", dort findet sich ein Wanderparkplatz mit Plan
und Hinweistafeln. Zum südlichen Moor folgt man der Straße "Hinterm
Busch" Richtung Esterwegen und hält sich an die Hinweisschilder
"Gedenkstätte Esterwegen". Auf deren großen Parkplatz stellt man
den Wagen ab und kann von hier aus zusätzlich noch das Kloster Esterwegen
und die Gedenkstätte des NS-Arbeitslagers besuchen.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Das Esterweger Moor.
http://www.tropengarten.de/Botanik/esterweger-moor.html am Tg.Mo.Jahr.
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