Yucca glauca Nutt.
Blaue Prärie-Yucca, Blaugraue Palmlilie, Agavaceae - Agavengewächse
auch: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühsommerblüher, IV–VII, 30–150 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Yucca glauca stammt aus den südlichen Regionen Kanadas und den zentralen Staaten Nordamerikas bis hinunter nach Texas. Bevorzugt werden die offenen Grasflächen (Prärien) der Great Plains, Strauchgesellschaften, Wiesen der Mittelgebirge und gestörte Flächen besiedelt. Die Art stellt eine charakteristische Pflanze der Prärien im Mittleren Westen dar. Es ist die Yucca-Art mit dem wohl größten Verbreitungsgebiet und sie gehört zu den frosthärtesten Arten der Gattung.
Meist sind es stammlose Pflanzen, gelegentlich wird ein kurzer Stamm bis 30 cm Höhe gebildet. Junge Pflanzen haben meist eine einzelne, bis 250 cm im Durchmesser große Blattrosette, später können sich zahlreiche Blattrosetten bilden, besonders nach der Blüte. Die Blätter sind bis 70 cm lang, blass grün oder grau mit weißen oder grün-weißen Rändern, zahlreichen feinen Fäden und kurzer, stechender, brauner Spitze. Der Blütenstand wird bis 180 cm hoch, ist nicht oder nur wenig verzweigt, trägt zahlreiche, duftende, grünlich-weiße, glöckenförmige Blüten bis 6 cm Größe, die außen rötlich tingiert sind. Die Früchte sind trockene, länglich zylindrische Kapseln bis 6 cm Länge; zur Gattung Yucca.


















Wie bei vielen anderen Yucca-Arten auch, gibt es bei Y. glauca ein Panoptikum von Umgruppierungen, kryptischen Neubestimmungen oder phantasievollen Neotypifizierungen. Oft werden lokal auftretende Öktotypen als neue Unterart oder gar spezifisches Taxon etabliert. Schlussendlich umfasst Y. glauca nur zwei Unterarten, die sich durch ausreichend klare Merkmale differenzieren lassen:
- Yucca glauca var. glauca mit 125 cm hohem, unverzweigtem Blütenstand, gelegentlich zeigen sich abortive oder sehr wenige Seitenäste. Samen bis 8 × 10 mm.
Eine kleinerer Ökotyp aus dem nördlichen Verbeitungsgebiet wird als Y. glauca var. albertana bezeichnet, dessen Status als infraspezifisches Taxon sehr fraglich ist.
- Yucca glauca var. stricta (Sims) Trel. mit 180 cm hohem, verzweigtem Blütenstand, Samen deutlich kleiner bis 4 × 8 mm.
Ein Synonym dieser Unterart ist Y. glauca var. guerneyi.
Der Gattungsname Yucca L. existierte schon vor Linné und ist wahrscheinlich aus einer Altsprache der karibischen Insel Hispaniola entlehnt. Das span. "yuca" (= Maniok) stammt daher und wurde wohl auf die ebenso essbaren Blüten und Samen der Y. aloifolia L. übertragen. Das Art-Epitheton glauca stammt von gr. "glaukos" (= blaugrün) und bezieht sich auf die Farbe der Laubblätter.
Das Verbreitungsgebiet von Yucca glauca reicht bis nach Kanada und bis in Höhen von 2.800 m was die gute Frosthärte erklärt. Dennoch benötigen die Pflanzen einen sonnigen, warmen und trockenen Standort, um ausreichend an Wachstum zuzulegen. Ungünstige Lagen können zum Absterben der Pflanzen führen. Stimmen die Bedingungen, so können sich die Pflanzen etablieren und benötigen zumeist auch keinen Winterschutz, wie es eine gute Zahl von erfolgreichen Langzeit-Auspflanzungen belegt.
Yucca glauca eignet sich wegen der Frosthärte gut für Kreuzungen mit anderen Yucca-Arten, wie man beispielsweise an der winterharten Y. ×karlsruhensis, einer Kreuzung von Y. filamentosa und Y. glauca, sehen kann. Hier ergibt sich sicherlich das Potential für robuste und winterharte Kreuzungen mit empfindlichen Yucca-Arten, die interessante Architektur mit guter Winterhärte vereinen; siehe auch Yucca-Hybriden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.
Thiede, J. 2001: Yucca. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 87–102.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Yucca glauca. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/yucca-glauca.html am Tg.Mo.Jahr.